Wasserknappheit und steigender Wasserbedarf führen zu einer Übernutzung der vorhandenen Ressourcen, zu einer Verschlechterung der Qualität sowie zu regionalen Schwankungen in der Wasserverfügbarkeit. Das EU-Forschungsprojekt B-WaterSmart („Building a Water-Smart Society and Economy“) wurde ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen anzugehen. Im Rahmen des Projekts werden intelligente Technologien und Ansätze für eine Kreislaufwirtschaft im Wassersektor entwickelt und auf den Prüfstand gestellt.
Das Forschungsprojekt findet in insgesamt sechs Reallaboren in ganz Europa statt. Zusammen mit Forschungspartnern und Technologieanbietern vor Ort werden hier Lösungen und Technologien für ein intelligentes Wassermanagement entwickelt und getestet.
Das Reallabor im spanischen Alicante wertet derzeit Technologien für die Aufbereitung von Salzlauge mittels Umkehrosmose im Labormaßstab aus. Auch die Entwicklung von Demonstrationsanlagen ist geplant und es sollen Abstimmungsgespräche bezüglich einer eventuellen Co-Fermentation vor Ort sowie der Konzeption eines digitalen Tools zur Förderung der Wasserwiederverwendung stattfinden.
Das Reallabor in Bodø, Norwegen, beschäftigt sich vorrangig mit emissionsfreien städtebaulichen Projekten und Ansätzen für eine verbesserte Abwasserbehandlung sowie für eine höhere Luftqualität.
In Ostfriesland wird aktuell eine Pilotanlage für die Wiederverwendung von Prozesswasser in der Molkereiindustrie gebaut. Darüber hinaus sollen digitale Tools für den kurzfristigen Wasserbedarf sowie ein Tool für die regionale Wasserverteilung entwickelt werden. EnviroChemie hat die Pilotanlage für eine intelligente Wasserwiederverwendung entwickelt, die im März 2022 in Betrieb gehen soll.
Im Reallabor im belgischen Flandern arbeitet man derzeit an zwei Demonstrationsanlagen. In der ersten Anlage geht es um das Regenwassermanagement und die Nutzung eines Wasserreservoirs für landwirtschaftliche Zwecke, während sich die zweite Anlage auf die potenzielle Wiederverwendung von Abwasser unter Berücksichtigung von Faktoren wie Wasserqualität und Aufreinigungsanforderungen konzentriert.
In Lissabon in Portugal werden Pilotanlagen für unterschiedliche Zwecke konzipiert, darunter die Wasserrückgewinnung in der Bierproduktion, die Wiederverwendung von städtischem Brauchwasser (inkl. gesundheitliche und grundwassertechnische Gefährdungsbeurteilung), sowie Wasser- und Energieausweise für Gebäude und Wohngebiete. In Lissabon wurden außerdem Seminare gestartet, um die Ergebnisse aus dem Projekt B-WaterSmart in die langfristigen Strategien/Aktivitäten der Partner zu integrieren und Synergien zu fördern.
Das Reallabor in Venedig, Italien, arbeitet an Pilotanlagen für die industrielle Nutzung des Wassers aus Abwasseraufbereitungsanlagen sowie für die Nährstoffrückgewinnung über zwei Strippungsprozesse mit anaerober Co-Fermentation.
Zur praktischen Umsetzung dieser Lösungen im Wassersektor arbeiten alle Projektpartner gemeinsam an der Entwicklung technischer und digitaler Lösungen sowie neuer Geschäftsmodelle. Das übergeordnete Ziel besteht darin, den Wandel hin zu einer intelligenten Wasserwirtschaft in den europäischen Küstenregionen und darüber hinaus voranzutreiben. Hierzu soll die Nutzung von Frischwasserreserven reduziert, die Rückführung und Wiederverwendung vorhandener Ressourcen gefördert und die Wassernutzung insgesamt effizienter gestaltet werden.
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